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Die
aölischen Inseln, die vulkanischen Ursprungs sind und der mythologische Sitz des
Windgottes sind, liegen im tyrrenischen Meer im Norden Siziliens. Sie bestehen aus sieben
Hauptinseln und einigen kleinen Inselchen. Lipari, Salina und Vulcano, die drei
Hauptinseln liegen sehr dicht beieinander und im Western befinden sich Alicudi und
Filicudi, im Nordosten Stromboli und Panarea. Lipari und Panarea waren seit der
Jungsteinzeit (4. Jahrtausend v. Chr.) bewohnt und waren Sitz eines regen Handels,
besonders von Obsidianexport, eine vulkanische, harte und sehr scharfe Glasart, (die
Bronzemauer, die in der Odyssee erwähnt wird). Nachdem die Inseln in das mykenische
Wirtschaftssystem eingetreten waren, verfielen sie später gemeinsam mit dem Untergang
dieser Zivilisation, aber das ganze Altertum über blieben sie ein erstrebenswerter Ort
aus strategischen Gründen und wegen des Handels (Alaunexport) und später wurden sie als
Thermalbäder berühmt. Nachdem sie eine dunkle Zeit durchlaufen hatten, in der nur das
Herdenwesen und die Fischerei überlebt hatten, erbauten die Benediktiner, bei der Ankunft
der Normannen ein Kloster auf Lipari und gaben so den Anstoß zum Weizen - und Weinanbau
und begannen wieder mit der Alaun und Schwefelexportation. Lipari wurde 1544 vom
muslimischen Piraten Kaired-Din, dem sogenannten Barbarossa (Rotbart) ausgeplündert und
die Bewohner wurden zu Sklaven gemacht. Der Aufschwung erfolgte erst nach langer Zeit und
die Geschichte begann mit der Provinz Messinas zusammenzulaufen. Nach diesem
Zusammenschluß erhielt der Bimssteinhandel (vorhanden auf der Nordostküste Liparis)
starke Impulse und wurde durch die neuen Schiffsverbindungen vestärkt. Heute sind die
äolischen Inseln, die über Landstriche von außergewöhnlicher Schönheit verfügen,
Ziel eines intensiven Tourismuses, der durch ein sehr gutes Hotelnetz begünstigt wird.
Die Inseln sind verwaltungstechnisch in zwei Teile geteilt. Die Gemeinde Lipari, die
Vulcano, Stromboli, Panarea, Alicudi und Filicudi miteinschließt, und die Insel Salina,
die sich in drei Gemeinden aufteilt: S. Marina Salina, Malfa und Leni. Lipari, das auf der
Süd-Ost Seite der gleichnamigen Insel liegt, ist das Hauptzentrum aller Inseln und zählt
ca. 10.000 Einwohner. Guy de Maupassant beschrieb sie als: "winzig, mit wenigen
weißen Häusern zu Füßen eines großen, grünen Hügels". Sie lebt ausschließlich
vom Tourismus (das Hotelnetz verfügt auch über eine Jugendherberge.
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Früher
hingegen produzierte die Insel vor allem Bimsstein und exportiere ihn. Sehr interessant
ist das Museum Museo archeologico eoliano, das wichtige Reste der antiken Zivilisation der
Inseln beherbergt, sowie das Kastell, das von den Spaniern nach dem Einfall des Barbarossa
(Rotbart) gebaut wurde, die Kathedrale aus der Normannenzeit wurde im Barock sehr
verändert. Nennenswert sind auch die Kirchen dell'Addolorata, dell'Immacolata und S.
Maria delle Grazie. Im Stadtteil Diana befinden sich die hellennischen Grabstätten. Die
Insel bietet viele Anziehungspunkte, nicht nur solche die mit dem Strandleben verbunden
sind, sondern auch landschaftliche. In der Nähe des Vorortes Canneto kann man die
Obsidianströme von Forgia Vecchia und von Rocche Rosse sehen; außergewönlich
beeindruckend im Kontrast zum Blau des Meeres sind die Bimssteinbrüche des Berges Monte
Pelato.
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