Es befindet sich in einer Lage von
außergewöhnlicher Schönheit, der Wächter der Meerenge, die wie ein magischer See daliegt und auf den die kalabrischen und sizilianischen Berge
verklingen: Messina, bekannt in der Welt durch die Bilder von Antonello, der ein
besonderer Botschafter des messinesischen Wesens ist. SchlüsselSiziliens,
wie es von den mittelalterlichen Chronisten betitelt wurde, hat Messina seine
zweitausendjährige Geschichte um den Hafen,
der ein natürlicher Anlegeplatz ist und zu den einladensten Häfen des Mittelmeerraumes
gehört, herum gelebt. Er befindet sich in einer strategischen Position auf dem Handels -
und Kriegskurs und wurde ca. Mitte des 8.Jh. v. Chr. von Piraten aus Chalkis gegründet
und bekam den Namen Zancle, vielleicht hat der Name seinen Ursprung in der Tatsache, daß
die Form des Hafens an eine Sichel (zanclon auf sizilianisch) erinnert. Von messenischen
Kolonien, die die Stadt im 5. v. Chr. wieder bevölkerten, wird sie Messina getauft. In
der griechischen und römischen Epoche blüte die Stadt dann so auf, daß sie von Cicerone
als civitas maxima et locupletissima beschrieben wurde. 843 wurde sie von den Arabern
erorbert und durchlef einen der dunkelsten Augenblicke ihrer Geschichte, weil der Hafen
jegliche Tätigkeit aufgab und das Stadtzentrum völlig verödete. 1061 wurde es durch die
Normannen für die Christenheit zurückerobert und es lebte wieder auf und wurde eine der
regsten Handelsplätze des Mittelmeers und in den Stadtmauern lebte eine gemischte und
arbeitssame Bevölkerung, die von einer aus Kleinadel und Bürokraten geformten Elite
geleitet wurde. Seit dem Jahr 500 wird es Sitz einer blühenden Seidenindustrie, die
während der Messe Mitte August verkauft wird, und erhebt sich zu europäischen
Dimensionen herauf. 1674-78 rebellierte es gegen Spanien und wurde hart dafür bestraft.
Der ökonomische, soziale bürgerliche Wiederaufbau wurde durch eine Pestepidemie
verzögert und besonders das Erdeben im Jahre 1783, daß es dem Erdboden gleich machte und
einigen tausenden von Menschen das Leben kostete, Im 19. Jahrhundert wird Messina wieder
aufgebaut und der Hafen erhält neue Impulse. Fast völlig zerstört durch das Erdbeben am
28. Dezember 1908, das mehr als 70.000 der 160.000 Einwohner tötete, wurde es zwischen
1910 und 1930 auf der Basis eines rationalen Stadtplanes wieder aufgebaut. Die Wirtschaft
der Stadt erlebte eine tiefgreifende Veränderung, die Hafenaktivitäten erlitten einen
Rückgang und die Stadt entwickelte sich immer mehr: zum Verwaltungszentrum. Während des
zweiten Welkiieges wurde das Stadtbild durch das Wüten der Bombenangriffe wieder
zerstört und die Stadt noch einmal gezwungen wiederaufzubauen. Heute hat es 250.000
Einwohner. Die Stadt besitzt einen modernen Stadtbauplan und verbindet in sich
architektonische Überreste aus der Zeit vor dem Erbeben und den Bombenangriffen. Die
Architektur des Wiederaufbaus nach dem Erbeben 1908 wurde lange als ein Ausdruck geringer
Kunst jegliche Attraktivität bewertet. Heute wird man sich bewußt, daß die Gebäude in
ihrem Libertystil oder "eklektischen" Stil Zeugnisse einer Architektur sind, die
Achtung verdient.
Viele
Gebäude der Via Garibaldi oder des Corso Cavour wie zum Beispiel die Villa Drago, der
Palazzo di Giustizia (Justizpaast), die Camera di Commercio (Handelskammer), das Rathaus,
die Galerie und Dogana (Zollgebäude) besitzen eine große Würde.
|
Unter
anderem gehören die Gebäude, die von Basile, Coppedè Piacentini und vielen anderen sind
die am Wiederaufbau der Stadt mitgearbeitet haben, zu den besten ihrer Zeit. Von Ernesto
Basile ist auch das Gebäude der Cassa di Risparmio (Sparkasse), das sich der via
Garibaldi befindet und in dem man einen prächtigen Empfangssaal im Libertysil bewundern
kann. Unter den altertumlichen Bauten ist der bedeutenste der Dom, der von den Normannen
erbaut wurde und der 1197 in der Gegenwart von Heirnich dem Fünften eingeweiht wurde. Der
untere Teil der Außenmauem ist durch die mehrfarbigen Mamorstreifen gekennzeichnet, die
auf 15. Jh. - 16. Jh. zurückgehen und die einem spätgotischen Stil sind. Im Innern, das
einen baslikalen T-Grundriß hat, kann man unter anderem den Grabstein des Erzbischofs
Guidotto de Tabiatis von Goro di Gregorio (1333) bewundern. Der Campanile wurde nach 1908
wiederaufgebaut und mit einer mechanischen Glockenuhr der Firma Ungerer aus Straßburg
versehen. Sie enthält einen ewigen und einen astronomischen Kalender und verschiedene
Darstellungen aus dem geschichtliche und religiösen Leben der Stadt und wird täglich um
zwölf Uhr von religöser Musik begleitet, bewegt.
|