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Die
Nebrodi, die sich auf die Provinzen von Messina, Catania und Enna ausdehnen, sind im
Süden durch einen Abschnitt des Simeto und der Ebene von Guardiola, die sie von den Erei
und dem Ätna trennt, gekennzeichnet und zum Westen hin durch die Furche der Pollina und
durch die Einbuchtung des Gangi mit dem die Madonie beginnen, im Osten durch Fiumara von
Novara Sicilia, von wo aus sich die Peloritani erstrecken. Ihren Namen hat das Gebirge
vielleicht von dem alten attischen Wort nebros (Hirschkalb), was an die fundamentale Rolle
der Natur in diesen Bergen, die von dichten Waldflächen bedeckt sind, unter ihnen der von
Caronia (ein anderer Name für das nebrodische Gebirge), erinnern würde. Bis zu 800
Metern, aber auch noch höher, ist das Reich der Nußwälder, die unter anderem die
Gemeinden von Montalbano Elicona, Tripi, Novara di Sicilia, S. Piero Patti, Raccuia,
Tortorici, Ucria, S. Salvatore di Fitalia, Longi, Galati Mamertino einschließen, die eine
rege ökonomische Aktivität besitzen, aber heute leider in der Krise stecken. Höher
steigen (bis zum Gipfel des Monte Soro (1846 m.) hat man ein herrliches Panorama auf die
Täler und kleinen Seen und der Wald besteht aus Buchen, Steineichen, Kiefern, Erlen,
Stileichen, Zerreichen, Ahorn und Steckpalmen. Außerdem findet man Rinderherden der Rasse
"Rossa indigena" (rote Urrasse), Schafe und Ziegen. Im Gebiet von S. Fratello,
Cesarò und Caronia trifft man auf die ungezähmt und frei lebenden Sanfratellanipferde
und außerdem auf schwarze Wildschweine, Rinder - und Schafszuchten, die den Unterwald
"säubern". Es gibt auch seltene Pflanzen wie den abies nebrodensis und den
Baccatodachs im Tassitawald. Die reiche Vegetation, die für Sizilien ungewöhnlich ist,
besitzt eine sehr interessante Fauna, die ein außergewöhnlich ausgewogenes Ökosystem
herstellt und die Region erst kürzlich dazu bewogen hat einen Naturpark des nebrodischen
Gebirges einzurichten, der die Gebiete der Gemeinden Capizzi, Cesarò, San Teodoro, San
Fratello, Caronia, Militello Rosmarino, Alcara li Fusi, Longi, Galati Mamertino, S.
Salvatore di Fitalia, Tortorici und Floresta einschließt. Die Parkeinrichtung hat
ökonomisch-soziale Ziele, die zur Gründung von Aktivitäten der ansässigen Bevölkerung
führen soll und das ökologische Gleichgewicht schützen will.
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Das
Reich des Waldes im Miraglia (wo sich in der Nähe von Cesarò, Villa Miraglia
Unterschlüpfe für die jäger befinden), Caronia und Mistretta und an vielen anderen
Plätzen bietet erhebende und ursprüngliche Eindrücke, "es ist - wie gesagt wurde -
als ob man in eine riesige gotische Kathedrale eintritt", wo sich Marter,
Stachelschweine, Schildkröten, Maulwiesel, Turteltauben Spechte, Sperber, Wiedehöpfe,
Elstern, Amseln und Eichelhäher tummeln. Das Gebiet ist reich an Wasser, was seinen
Ausdruck in zahlreichen Flüssen Strömen, kleinen Seen, Tümpeln und Quellen findet.
Unter den Quellen sind nennenswert die Serra del Re und die Foresta Vecchia, unter den
kleinen Seen der Urio Quattrocchi, unter den Bergen monte Castelli und der Zilio, der sich
in der Nähe von Caronia, Pizzo della Battaglia befindet. Von den künstlich angelegten
Seen sei hier der Maulazzo, der sich auf 1325 Metern Höhe, zwischen den Bergen Soro und
Scafi befindet, gennant, und der reich an Wasserpflanzen ist, die schöne grüne Inseln
bilden. Die Landwirtschaft und Tierzucht erzeugt Lebensmittel von sehr hoher Qualität,
wie zum Beispiel die Käsesorten "provola" (in Basicò und Montalbano)
"pecorino", "ricotta" (frisch oder gesalzen), Brot, Salami (die Salami
von Sant'Angelo di Brolo), Würste, Süßspeisen (Mandelgebäck in S. Fratello und
Castel'Umberto), Marmeladen und getrocknete Feigen. Das Handwerk produziert unter anderem
wertvolle Stickereien.
Die Orte des nebrodischen Gebirges, die sich langsam dem Tourismus öffnen, besonders dem
Naturtourismus, haben ein reiches Erbe an Kunst und Traditionen mit farbenfrohen
Schutzheiligenfesten.
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